18.08.18
2016 war ich an der Amalfiküste. 3600 Km.
Meinem Grundsatz des spontanen Handelns blieb ich immer treu.
Die Kreativität, erwachsen aus Zufällen, bestimmte immer mein Handeln.
Die Reiseführer sind geschrieben. Das Aufeinandertreffen in nicht
kalkulierbaren Situationen mit anders sozialisierten Menschen das ist was mich
reizt.
Ohne selbst Wärme entgegen zu bringen, kann keine Wärme erwartet werden.
Das simple Geben und nehmen, im direkten Bezug, entfällt bei so einer Reise.
Das Nehmen ohne Gegenleistung, so wie das Geben sind Grundwerte für ein
besseres Miteinander.
Respekt vor Andern das ist ein unabdingbarer Wert.
Zigmal wurde mir Respekt mit Handschlag für meine Tour gezollt. Dankbarkeit
wurde meinem Interesse an den Menschen gezollt.
Zig Videos und Bilder kursieren vom Gespann und mir in Italien.
Meine Bilder habe ich in mir gespeichert.
Sizilien = Mafia dieses Bild wird den Menschen dort nicht gerecht.
Ich hoffe ich konnte euch ein kleines bißle am Giro teilhaben lassen.
Holger Götze war mein Partner bei den Traktorfreunden Forstern.
Dank ihm dafür, dass er die vielen Berichte für euch sichtbar gemacht hat.
Holger Herzlichen Dank.
...und der treue Eicher, ruht und wartet geduldig bis ich ihn wieder technisch
auf Vordermann gebracht habe. Schon fantastisch ein kurzes Brr und er schnurrt
selbst bei 38 Grad im Schatten und das 5.939 Kilometer.
Trattoriste Claus Stahl
17.08.18
Meine Vorderreifen nehmen
stündlich ab. Hab Stress, wenn mir jetzt die Polizei noch einen Punkt und
Hundertirgendwas € in die Suppe spuckte, würde mich das sehr ärgern; . nach
soviel Mühsal und Erleben.
In Südtirol hatten die Gommista wegen des Feiertags die ganze Woche zu. Da
Österreich nicht Oldtimer- Traktorenfahrer mag, fuhr ich am Stück durch.
Auf der Hinfahrt las ein Mann in Hawaiblumenshorts und Muskelshirt, mit einigen
Bieren auf dem Deckel, mir auf dem Campingplatz in Reutte die Leviten.
Er erklärte meinen Geisteszustand als unterirdisch. Er würde mein Gespann aus
dem Verkehr ziehen, da solche wie ich für den Stau verantwortlich wären.
Er behauptete am Fernpass Polizist zu sein, was ich aufgrund seines Benehmens
anzweifele aber nicht ausschließen kann.
Er ist meine Minus -Nummer eins auf dem Giro Italia.
16.08.18
15.08.18
Maria Himmelfahrt
Das Frühstück in Gesellschaft zum Abschied, war
warmherzig. Micha und Micha rollen mit ihren Bikes davon. Mama Sonja schaukelt
das Basismobil zum nächsten Stützpunkt.
In Landeck entscheide ich mich fürs Hahntenjoch; ungleich steiler rauf wie
runter, aber keine Wohnmobile die einen Stau hinter mir aufbauen können. Die
Biker haben Fotosession. Das Schräglagenbild mit angeschliffenen Kniepads ist
ein Muss.
Der große Alpsee ist mein Ziel. Bekomme einen Stellplatz und hacke meinen
Bericht ins Handy. Kommt ein Zeltnachbar und hat eine halbe Flasche Dornfelder
für mich übrig. Es fügt sich doch liebe Eicherfreunde.
Claus Stahl
14.08.18
Der Abschied von Kalle war kurz und schmerzlos die
Apfel- Plantagen rufen.
In Meran regnete es heute nur zweimal. Schräg von vorn und heftig querab von
einer Beregnungsanlage. Hätte gleich den Ostfriesennerz anziehen sollen, ist
aber das erste Mal in 8 Wochen. Hab nun feuchtwarmes Schwammerl-Klima unter der
Pelerine. Meine Dach-(Schlaf)box hält nur etwas den Regen ab, als Sonnenschutz
aber prima. Winde mich den Reschenpass hoch. Die LKW- Profis haben kein Problem
mich zu überholen, aber...
Ist erstmal der Kirchturm im Reschensee passiert, ist der Abschied von bella
Italia nicht mehr weit.
Aber meine Familie hat mich lange genug entbehrt.
Mich fröstelt nach der langen Wärmegewöhnung. Bei der Abfahrt merk ich wie
meine Lust zu fahren Richtung Null geht. Da, ein CP an der Abbiegung nach Sam
Naun.
Freundlicher Empfang. Kann mich hinstellen wo ich will. Dusch- und
Toilettencontainer blitzsauber. Willkommen auch für eine Nacht. Das ist eine
Ansage.
Der Motor schnauft noch etwas aus, da kommt einer angesaust und hat ein EICHER
FREUNDE FORSTERN T-Shirt an. Als er den 16er nur hörte, streifte er sich das
Shirt über. Wir sind von Forstern. Hui, welch Überraschung. Wir sind grad mit
dem Essen. fertig, legen dir aber gern was auf den Grill; a Weißbier habm a. Gern
sag ich zu.
Vater und Sohn biken; Ehefrau Sonja malt im Wohnmobil schöne Bilder und kann
sich dabei entspannen. Micha und Micha erzählen abends von ihren Touren.
Wir haben Spaß und Sonja erzählt, dass ihre Mutter die "Sachshanna"
30 Jahr bei Eicher gschafft hat. Im Museum hängen viele Bilder von der Mama in
schwarz/weiß. Mama war auf Messen das Gesicht von Eicher, sie hatte
blauschwarze Haare. Auch heute noch fühlen sich die ehemaligen Mitarbeiter als
große Eicherfamilie.
So hat ein nasskalter blöder Tag doch noch ein Krönchen bekommen.
13.08.18
Steht die Nase erstmal Richtung Stall, gibt's kein
Halten mehr.
Beim Bezahlen, auf dem CP am Gardasee, spricht mich ein Holländer an. Er muss
ein Bild vom Gespann für seinen Freund machen. Vor 4 Jahren war ich auf diesem
CP bei seinem Freund, vor meiner Weiterfahrt zum Frühstück eingeladen.
Habe Meran eingegeben.
Es flutscht, die strecke ist lang. Steuere ein CP Nähe Kaltern an.
Gelangweilte Stimme quält ein - voll- hervor. Alle Haltemöglichkeiten sind in
der Höhe und Breite begrenzt. Große Angst vor Wohnmobilen und extra vor jedem
Kaff Zelten, Wohnwagen verboten. Ziehe durch nach Bozen. Danach ein Kirchturm;
oh da fällt mir eine Story von 2016 ein.
Gleiche Situation CP voll.
Will mich in einer Obstplantage wegbeamen. Halte auf einem Feldweg. Oh je da
kommt der Bauer ums Eck. Ich frag, ob ich in der Anlage übernachten kann. Er
cool, geht an die Wasserpumpe und sagt wo ich die Beregnung wieder anstellen
soll, wenn ich morgen weiter fahre. Da hupt es hinter meinem Gespann. 2
italienische Südtiroler wollen zum Tennis. Der Bauer hilft mir beim rangieren.
Die Tennisasse laden uns auf ein Bier ein. Der Bauer sagt, ich könne auch bei
seinem Hof übernachten. Wir gehen in den Biergarten, leider gibt’s nichts mehr
zum Essen. Packe meine Vorräte aus und es reicht für alle. Die Tennisler haben
ihre Frauen angerufen sie bringen mir Olivenöl aus Sizilien von der Familie
mit. Der Biergarten schließt. Der Bauer nimmt uns mit in seinen Garten. Es wird
spät und lustig. Die Frau des Hauses hat sich auch aufgemacht und wir sind ein
illustre Gruppe. Der Bauer heißt Kalle, nach dem Rummenigge der damals in
Italien spielte.
Der Kirchturm weckt in mir diese schöne Erinnerung. Ich bieg in die Straße von
Kalle ein, er hört meinen Eicher und weiß sofort, dass ich es bin. Haben schön
zu Abend gevespert und erzählt. Stehe wieder am selben Platz. Kalle ist in der
Apfelernte, um 7 Uhr legt er mir Brötchen auf den Sitz. Um 10 kommt er um sich
zu verabschieden. Alles fügt sich. Claus
Haben gestern Abend alle hell erleuchteten Stände
abgegrast. Vom Gurkenhobel, Zauberglanz, Sekundenkleber, Schneefräse gibts
alles. Wer soll die Unmengen von Socken je kaufen. Unser Ziel ist der
Porchetta-Stand. Eine junge Sau wird ihres Gerippes beraubt, und mit edlen
Kräutern, Zwiebeln usw. gefüllt. Man muß lang anstehn, aber großer Genuß ist
der Lohn; was ist dagegen ein riesen King -Donalds.
Das Bier darf nicht fehlen. Werde vielen Bekannten vorgestellt. Rugero preist
meine Reise in allen Farben. Ich wähle immer kaltes italienisches Bier, und
mags mittlerweile. Den Gastgeber freut der Respekt vor ihren Produkten. Gegen
Mitternacht, noch vor all den Raggaze (Kindern) ziehts mich in mein Carello.
Rugero hat die deutschen Tugenden in Fleisch und Blut. Um 8 Uhr holt er mich
zum Caffe. Mein Gespann steht in seiner Fabrik, da sein Haus von Marktständen
zugebaut ist. Natürlich 10 vor Acht steht er auf der Matte. Seine Frau hat viel
Arbeit. Am Fest kommt die nähere Verwandtschaft und Vanna kocht perfekt. Bin
auch eingeladen, als herein geschneiter Besuch schein es mir aber unangebracht.
Herzliche Verabschiedung und ich fahr die langen Geraden nach Mantova. (
Mantova, da war doch was mit dem Balkon und Alfa und Romeo oder so).
Vor vier Jahren, bei meiner 1. Eichertour war ich mit meiner Frau in Pischiera
auf dem CP Wien verabredet.
Hab mich mit tollem Essen belohnt, und Molie ein Bild davon geschickt.
Hinter mir steht ein aufgemotzter Jeep; Sponsor von Juve, Fußballer sind
oftmals als Arbeitsbeweis auch dreckig. Der voll geländegängige Anhänger trägt
das gleiche Matschkleid. Kurz vor der Dunkelheit rangiert ein weißes Riesen
Wohnmobil mit Pipser und Kameras bestückt direkt vor mich. Mein Eicher hat
keine Komplexe. Blöd für ihn, das Smartle isch he und so rollt aus der
Smartgarage ein popliger Motorroller. Genug gelästert.
Mir wurde vorhin der Zeitungsartikel zu gesandt.
11.08.18
Morgens
11.08.18 Mittags
Heut ist das höchste Fest in Serramazzoni. Die meisten hier schaffen in Maranello bei Ferrari. Auch die meisten Traktorfreunde in Modena arbeiten für Ferrari . Hier fahren die Landini Glühkopf ( Testa Calda) mit Ferro Rädern und 10,3 liter 1 zylinder. Es wird nachts gepflügt damit man das Feuer am Auspuff besser sieht.10.08.18
Um voran zu kommen wähle ich die Gebirgsstrecke.
Nach Pistoia geht es in die Berge. Dem Navi habe ich -unbefestigte Straßen-
gestrichen. Lkw bis 3.5 t das dürfte kein Problem sein. Durch Olivengärten geht’s
bergan. Muss 2. Gang nehmen = 7 km/h. Am steilsten Stück kommt mir ein SUV
entgegen. Der Fahrer hat seine besten Jahre hinter sich. Ich winke ihm, er
solle in einen Privatweg einbiegen. Er bleibt einfach stehen. Ich muss nun
diese Kurve so eng nehmen, dass meine grande Werkzeugkiste mit den 50 kg, am
Boden aufsetzt und die Halterung abreißt. Der SUV ist weg, ich habe ein grande
Problem. Meine Rollgurte halten den Bättel zusammen. Ich wende, obwohl es dort
nicht geht; die Brombeeren sind gerodet. Fahre ewig wieder zurück. Das Navi
teilt pünktlich die größer werdende Zielentfernung mit.
Also doch die stark Lkw befahrene Strecke nehmen.
Am 1. Parkplatz pack ich die 50 kg Werzeugkiste aus. Habe alles, bloß keine
Schachtel lange Holzschrauben. Es hält ein VW an. Ich denk der will pinkeln,
nein er fragt ob ich Hilfe brauch. Ich zeige die rausgerissenen Schrauben. Er
benutzt meinen Spruch " No problem" geht an den Caddy und gibt mir
eine handvoll 40er Kreuzschlitz. Stück für Stück arbeite ich die Pleite ab.
Essen alle, Wasser alle, ich alle.
An der Passhöhe klapperts vorne links, der Kotflügel ist abgebrochen und tobt
auf dem Reifen. Mit Schwung rausche ich in den Parceccio. Vor dem Restaurant
hab ich 30 Berater. Alle Fragen durcheinander und wenn ein Italiener was wissen
will, gibt’s keine Bremse. Geduldig geb ich Antworten. Da kommt einer mit einer
Rolle Moniereisendraht und repariert provisorisch, man könnte betonieren.
Ein anderer sagt, dass es hier eine große Spezialität gibt. Dazu gibt es eine
italienische Geste. Man fährt sich mit dem Daumennagel über die rechte Wange
und schaut dazu bedeutungsschwanger. Schwupp, weg ist er. Ich will starten, da
kommt er angesaust drückt mir das schmalzgebackene, salzbestreute Hefeteigteil
von 2 Stück 10 auf 10 cm in die Hand. Während der Abfahrt verdrück ich ein
Teil.
Eine wunderschöne Strecke Richtung Bologna windet sich durch ein Gebirgstal.
Der wilde Fluss 20 m unten die Straße am Hang. Bin das vor 2 Jahren schon mal
gefahren. Irgendwann kommt ein Stausee.
Die echten Profis sind die Sattelzugfahrer. Sie überholen mich so gekonnt, daß
es wegen mir keinen Stau gibt.
Eine Story von 2016 muß an dieser Stelle sein. Achtung Rückblick.!!
Ein 500er Fiat fährt km lang auf dieser Strecke hinter mir her. Immer wieder
blink ich und gebe Handzeichen. Er will nicht.
Nach 20 km muss ich links abbiegen.
Er folgt. Komisch, denk ich grade, da überholt er mich steuert rasant in eine
Einfahrt, springt raus und weist mich ein. Das kann ich vielleicht leiden; muss
nachher rückwärts auf die Fahrbahn rangieren. Er sagt Coltello, Coltello. Ich
befürchte, dass er (auf schwäbisch): nicht ganz sauber ist.
Tue als ob ich das Wort nicht kennen würde. Er eilt zum Fiat holt eine
quadratische Holzschachtel von 50 cm Länge raus. Zieht den Deckel auf; drin ist
eine saugute Salami. Mit der Hand macht er eine Schneidebewegung.
...und ich ah Coltello! Mach meine Bordwand runter hole den Wahnsinns
Finnendolch und wir mampfen die halbe Salami weg. Er schimpft die ganze Zeit,
hatte wohl vom Schaffen die Schnauze voll.
Wenn ich ihn richtig verstand, würde er am liebsten mit dem Eicher irgendwohin
abhauen. Er fing an zu lachen, teilte sich mit mir die restliche halbe Salami
und weg war er.
Wieder bog ich ab, der Salzkuchen war alle. Kurve um Kurve schraubte ich mich
den Berg hoch.
Eine kleine Ortschaft, mittendrin ein Obst und Gemüse Handel. Davor die
Rennradler ca. 10 Personen mit dem Patron pallavernd. Mir kam, daß ich das
Tagesziel nicht erreichen kann. Wende, halte am Geschäft und steig mit meiner
zerrissenen Hose ab. Das Wort Giro Sizilia macht die Runde, mein Navi auch. Sie
wollen die 5183 selber ablesen. Der Chef drückt jedem einen Plastikbecher in
die Hand, holt eine Flasche Prosecco und sie stoßen auf mich an. Die 3
Pfirsiche und eine riesen Tomate gibts gratis.
Es wird dunkel. In einer Lkw-Werkstatt fährt der Chef mit einem Naßsaugwr durch
die Halle. Im Hintergrund seh ich einen Lichtbogen. Aha da schweißt einer. Ich
zeig dem Chef den linken Kotflügel. Er ruft den Senior. Ein strenger Mann;
schaut sich das an und gibt mir Anweisungen. Ich versteh nix und folge ihm. Mit
dem Kotflügel geh ich an einer Drehbank vorbei. Er spannt alles in den
Schraubstock ein.
Oh was neues!
Er schweißt mit Elektrode in der Penholder Haltung. Die Chinesen spielen so
Tischtennis. Ich muss halten, mit Latschen an den Füßen ist es verdammt schwer
nicht zu zucken. Er sucht Flacheisen, flext und schweißt das Blech perfekt an.
Wir passen an. Ihm passt was nicht, so muß ich das Autogenschweißmonstrum in
den Hof bugsieren. Senior erwärmt den Halter. Er eklärt mir permanent was er
macht. Ich muß Fuchs und Hase sein um nix falsches zu tun.
Habe fertig.
Das Handwerkerwaschbecken ist so sauber; so was hab ich noch nie gesehen.
Der Senior hat die Firma ordentlich frisiert.
Ich halt ihm meinen offenen Geldbeutel hin. Er nimmt nichts; sagt nur venty €.
Grinst schiebt's ein und ist fort. Habe vorher ein Schild "Camperpoint
" gesehen. Es ist dunkel, die Schranke zu. Ich öffne sie, fahre auf den
hell erleuchteten Platz.
Will die Schranke schließen, da steht eine schicke Frau im roten Kostüm und
schließt für mich die Schranke.
Trattore bello, bello. Sie hat eine kleine Tochter an der Hand, sieht wie
schwarz ich im Gesicht bin.
Auf Englisch bietet sie mir an, daß ich bei ihr im Haus duschen kann. Ich
stimme freudig zu. Sie geht noch spazieren und will mich dann abholen.
Ihr Haus grenzt direkt an den Camperpoint. Sie ruft mich. Im Garagengeschoß ist
ein Bad für nach dem Sport usw.
Verbitten möcht ich mir, daß eure Fantasie auf meine Kosten spazieren geht.
Nach der heißen Dusche fühlte ich, wie gut es meinem Rücken nach der harten
Reparatur tat.
Am Kaminsims standen sehr alte Harleymodelle. Ich fragte die Frau ob sie Harley
fahren würde, dies verneinte sie.
10.08.18
Habe gleich eine Überraschung vor.
Cerreto Guidi liegt neben Vinci, aha von daher kam doch der Leonardo.
In Cerreto Guidi, es liegt oben auf einem Berg, ist jährlich ein tolles
Traktortreffen. Man wird, wenn man einen Eicher wie ich hat, eingeladen. Auf
der Piazza der Republik stehen dann ca. 70 ausgesuchte Traktore. Nachts kann
man Pisa und Florenz im Lichterglanz sehen.
Durch meine Rundreise konnte ich den Termin nicht wahrnehmen. Sandra Maccanti
organisiert und dirigiert alles.
(Das Festivale ist eine eigene Story. Ich war schon 3x dabei) Kurz nach 10 Uhr
fahr ich in die via Maccanti 1 ein und lass im Hof des ehrwürdigen Anwesens
einfach den Eicher sprechen. Plötzlich geht die Tür auf und Sandra kommt
angestürmt. Die Begrüßung ist italienisch herzlich. Sie ruft ihre Tochter,
Sergio ihr Gatte ist auf einer Oldtimermesse.
Caffe? Si und ab geht’s in die große Küche. An der Decke ein
Ziegelkreuzgewölbe, es ist angenehm kühl. Sandra schenkt mir das Buch vom
Festvale Tractore di Epoca von 2016 und siehe da von meinem Gespann ist auch
eine kleine Geschichte drin. Nach einer Eicherrunde durch den Ortsteil Maccanti
verabschieden wir uns herzlich. Auf nach Serramazoni, da wohnt mio Amigo Rugero
und Lucca Toni ist der Nachbar. Auf ein Neues. Claus
08.08.18
Am Morgen holt mich schöner Chorgesang der jungen
Slowenen aus dem Schlaf.
Assisi ist ein wohltuender Ort. Heute ist Technik- Tag. Ein holländisches
Ehepaar aus Venlo besichtigt " das ehrwürdige" Traktor. Sie fragen
mich die üblichen Sachen. Die Frau sagte ich könne Beistand gebrauchen; wir
möchten für Sie eine Kerze anzünden.
Mir geht ein Licht auf: Könnten sie bitte für meine Frau und meine Kinder
auch.... Abends, ich hab den ganzen Tag geschraubt, kommt der nette Holländer
und berichtet, dass sie wunschgemäß die Kerzen (nicht die mit Druckknopf bei
denen nach 2 Minuten das elektrische Licht erlischt) entzündet hätten. Darauf
hin kaufte ich für das Paar tolles Olivenöl und bezahlte natürlich die Kerzen.
Am Donnerstagmorgen wieder schön gesungene Choräle.
Ich wurde zum Frühstück eingeladen und schenkte dem Kapuzinermönch Juri den
braunen Henkelkrug, wir hatten uns prächtig über Leben und Traktortour
unterhalten.
Juri zum Abschied: "Ich wünsche dir ein schönes Leben und wir trinken im
Himmel eine Tasse Kaffee zusammen".
Ich spürte eine wohltuende Wärme in mir. Mein Ziel heute war Cerreto Guidi. Ich
wählte die Gebirgsroute mit 2 Tausender Pässen. Langsam aber schön. Vor Firenze
wählte ich wieder Programm Fahrrad. Am Ufer des Arno ratterte ich an Scharen
von asiatischen Touris vorbei durchs Herz der wunderschönen Stadt. Blöd nur die
Abendsonne kam von vorn. So hab ich nur Bilder "Florenz bei Nacht."
Nun noch durch Empoli; im Dunkeln erreichte ich Cerreto Guidi, trank an der Bar
ein Bier und suchte meinen Schlafort hinter einer alten Kirche auf. Hab die
5000 Km geknackt.
07.08.18
Sitze in Assisi auf dem CP in einem Korbsessel und pfeif
mir ein Bier rein. Bin heut wieder fast 200 km gefahren. Die haben eine
Waschmaschine und einen Trockner. Meiner Grundregel folgend; immer rasiert und
keine schweißigen Klamotten. Die Küstenstraße ging mir gehörig auf den Senkel.
Also heut früh: Assisi mit Fahrradprogramm. Überraschung wie immer inbegriffen.
Lande auf der Höhe vor einem Bauernhaus, muss im Hof wenden, weil die Welt hier
zu Ende ist. Gott sei Dank kommt der Bauer und beruhigt die Hunde. Muss eine
Schotterstraße fahren und bin in einer Staubwolke. Das Auspuffrohr endet bei
meinem Goldstück unter der Ackerschiene. (Selbst hab ich immer Ohrstöpsel in
den Ohren). Es ist eine tolle Gegend auf jedem Vulkankegel steht ein prächtiges
Castello. Überwachung gab’s schon immer. Es werden Kartoffel und Sonnenblumen
angebaut. Komme an einem Hof vorbei an dem ein junger Mann grad von der Raupe
steigt. Ich bedeute ihm, dass ich fotografieren möchte. Er steigt bereitwillig
wieder auf. Nun dasselbe umgekehrt. Ich mach ein Bild von ihm auf dem Eicher.
Habe mir ein tolles Steak gekauft. Nach 100 km verzehr ich dies. Das ist
Eigenmotivation! Es wird richtig kalt. Was denn nun, so wollt ich’s doch. Eine
Brücke ist kaputt muss eine andere Route wählen. Komme so zufällig in das Tal
in dem vor 2 Jahren das schwere Erdbeben war.
Der Sportplatz ist super. Hier landet immer mal wieder die Politprominenz um zu
glänzen. Die historisch bedeutsamen Gebäude haben an den Ecken Kanthölzer und
Drahtseile umschlingen die Gebäude. Türen und Fenster sind mit Holzrahmen
fixiert. Dann die Konfektionshütten Reihe um Reihe. Eine gewisse Normalität im
Provisorium. Was mich tröstet, die Banken hausen in kleinen Containern. Dann
zwei Stauseen für Kraftwerke. Drunter möcht ich nicht wohnen. Riesige
Steinbrüche, auch das wäre für mich kein sicherer Ort. Die Straßen sind
erstaunlich gut. War wohl Verdienst der Weltpresse. Ich bin damals 10 Tage
vorher durch das Erdbebengebiet gefahren.
Was wir immer für Probleme haben.
Auf den Maßstab kommt’s an.
14 km bis Assisi. Die Dame vom Navi lockt wieder mal. Unten die Autostrada
blue, oben die gnadenlose Steigung. Kurz vor dem Bergkamm ist Schluss. Die
Navidame glaubt noch einen Weg zu erahnen. Aber Eicherumschmeißen soll nicht
mein Hobby werden. Also alles auf Anfang, gleiche Strecke zurück. In dem Gang rauf
- in dem Gang runter. Es donnert heftig, regnet aber nicht. Jetzt sind es 38 km
sch...egal. Über schlechte Wege komm ich in Assisi an und erwisch noch den
Sonnenuntergang.
An der Reception werde ich erkannt. Hier wurde der Eicher das erste Mal in eine
Homepage gestellt.
Der Empfangschef hat vor 4 Jahren mein Tablet wieder zum Laufen gebracht. Und
jetzt macht er mir gleich das Wlan fit.
An meinem Stellplatz hab ich eine Jugendgruppe aus Slowenien mit Mönchen als
Nachbarn. Sie applaudieren bei meinem Eintreffen und der Leiter, ein Mönch
bittet mich, doch mit ihnen zu essen.
Einfach aber von Herzen.
Buon Notte Eicherfreunde.
Ob die Frau an der Theke wußte, daß sie mir ein Weizenbier eingeschenkt hat.
04.08.18
Um 8.00 h klopft Domenico an meine Haustür. Er har
bei Mama geschlafen. Andere Kumpels warten drauf Bilder vom Eichergespann zu
machen. Peppino wird rausgeklingelt. Er hat schwere Augendeckel. Die Spuren der
Hochzeitsfeier könnte höchstens die Sonnenbrille der Hildegard Knef verdecken.
Ich geh noch schnell auf einen Caffe mit. Dann großer Bahnhof und weg bin ich.
Übrigens die Ortschaft heißt Pallazzo San Givasio. Von hier sind viele
Italiener nach Reutlingen oder Mannheim zum Schaffen. Habe einige Kennzeichen
gesehen. So geb ich Vollgas bis Foggia biege dann auf die Adriatica Richtung
Pescara ab.Gegen
19.00 h bieg ich so 80 km vor Pescara zu einem Campingplatz ab. Der Chef sagt
no no voll. Ich aber bedeute, daß ich fix und alle bin. Er sieht das Gespann
und ich darf neben dem Chefauto stehn. Dusche und Klo das reicht mir. Er sagt
da im Restaurant mangiare und Domani Frühstuck. Ich soll 20 € zahlen,
akzeptiere aber. Da kommt der Koch er kann etwas deutsch und sagt hab 5 Jahre
in Ravensburg in der "Cantine" in der Bhf-Straße gearbeitet. Mein
Eicher steht in Rot an der Rot. Das sind vielleicht 25 km. Er kennt das
Dorffest Rot. Also ich dusche, geh zum Essen krieg eine Rauchfleisch Käseplatte
und ein Bier mit Schaumkrone. Der Chef mit Familie kommt später dran. Dann ein
Schnitzel mit Pommes. Die anderen bekommen a la Cart "fischiges" .Ich
will bezahlen, der Chef kommt an meinen Tisch und bedeutet 20€ tutto Completto.
Mattina Caffe auch. Das ist ja mal ein Ding. Meine 193 km Tagesleistung in
sengender Hitze sind da etwas leichter zu verkraften. Heut früh ixh krieg die
Flügel kaum hoch es ist schon über 30 ° im Stand wird nicht besser. Ich
schruppe km, muss aber durch jedes Kaff und die Touris schlendern sowas von
gelangweilt über die Straße, daß ich jedesmal abbremsen muß. Pescara ist
schwierig zu befahren. Autostrada (grün) Tangenziale blau (unser
Autobahnschild) und ganz neu Kraftfahrstraße. Damit dise Straßen jemand nutzt,
lassen die Komunen die alten Straßen richtig vergammeln. Alle Wegweiser zeigen
zu den drei genannten. Von vielen kuppeln kommt heut Voltaren zum Einsatz;
morgen ist ja Giro. Es wird Abend und spontan nieg ich in einen CP ein. Der
Chef ist so begeistert, daß er sagt, du mußt nix bezahlen. Ich soll den Eicher
direkt am Schwimmbecken abstellen. Ein Mitarbeiter bringt mich zum Stellplatz,
der direkt am Wasser liegt. Hätte noch weiter vor fahren sollen. Hier auf dem
Platz hat wohl ein Fahrrad. Immer wieder geraten Radfahrer/innen in die Sackgasse
on der ich steh, umrunden den Eicher. Die Frauen fragen nach der Molie und ob
ich in Stoccarda mit ihr in uno Casa wohne. Beruhigt fahren soe auf den
"richtigen" Weg zurück . Jeit warens 153 km. Will die Regentage
wieder etwas aufholen. Morgen fahr ich Richtung Assisi und mach Wäschetag auf
"meinem CP.
Fühle mit den Schmorgurken bei 35 ° in Deutschland mit.
Der Eicher zeigt Haltung er nimmt die Temperaturen ohne Murren hin. Haltet
durch Eicherfreunde , mein Schicksal ist ja selber gewählt.
03.08.18
Nach Potenza biege ich direkt von einer
Industrieparkstraße in eine Superstrada. 2 Fahrstreifen für jede Richtung. Mein
Trauma; schon wieder Autobahn, bin sicher es stand kein Schild. Aber die
Lastzüge kommen von hinten so angepfiffen, dass mir unwohl ist. An der nächsten
Ausfahrt nehm ich den Autoatlas und wähle das Ziel neu. Müsste so 10 km östlich
von Fogģia raus kommen. Es geht wieder mal im 3. Gang steil bergan. Ich quere
eine riesige Staumauer an ihrem Fuße. Sollte grad nicht brechen, das wäre eine
Sintflut. Nach Stunden bin ich oben. Wo das Auge schaut Windräder. Fahre einen
Matschweg zu einem Windrad im Aufbau. Es stürmt und regnet und bevor ich
steckenbleibe dreh ich um. Die Akteure machen auch Feierabend. Damit mich das
Navi nicht verarscht geb ich neuerdings kurze Ziele ein. Das Navi bietet mir
Abkürzungen über angedeutete Feldwege an. !!Ein gebranntes Kind scheut das
Feuer. Die Bremsen sind vom Umfaller etwas verölt. Ich nutze deshalb die
Handbremse des Anhängers. Es ist ja eine Geländewagenachse verbaut, da sind die
Beläge bei Suzuki schnell besorgt. Bei den Außenbandbremsen, deren Beläge ich
verkleben lies( hat sich sehr bewährt), dürfte es schwierig sein. Ich fahr so
einen Grüneplanweg, da begegnet mir ein 200 PS John Deere mit einem 2-Schar
Monsterpflug. Er hält an und winkt mich heran. Halte neben ihm "Buona Sera
grande Contadino" er lacht. Mein Eicher hat den kernigeren Klang, sein
Johny faucht ganz leise. Io Tedesco io parle no Italiano. Uno Momento mio Molie
parle Inglese und Tedesco. Deutet mir an das Gespann stehen zu lassen und upgrade-
mäßig steige ich in den Monstertruck. Wir gehen in die Küche, er geht an den
Kühlschrank; das bedeutet ich bin hier der Chef. Seine Frau kommt angesaust. Er
erklärt ihr die Umstände unserer Begegnung. Ich frage woher sie deutsch kann.
Sie sagt sie war in der russischen Botschaft in Berlin und vorher in Leipzig.
Aha vom Typus tippe ich auf eine Ukrainerin. Das Ehepaar ist sehr herzlich, wir
trinken Caffe und Bisquit. Sie erzählt, ihr Mann dachte ich wäre ein kleiner
"Schweinezirkus" so nennt man wohl die Schausteller die früher Hund,
Katze, Maus, Floh und Schwein ihre Kunststücke vorführen ließen. Ich bedankte
mich, sie drückten mich und buon viaggio und weg war ich. Verschenkte vorher
natürlich noch Bierdeckel und Schlüsselanhänger für den bella Passato. Nach 10
km fand ich eine gute Stelle für die Nacht. Auf meinem Navi stand nach Potenza
nächste Tankstelle in 48 km. Also ohne Reservekanister, ich habe eine Kiste mit
2 x 12 l und eine Ölbüchse mit Trichter usw., würde ich nicht fahren.
Ich leere den letzten Kanister auch nicht vollends in den Tank. Reserve
beruhigt.
Nach kurzer Fahrt überholt mich ein Verrückter er hupt wie wild. Habe 32 km / h
drauf und die Fahrbahn ist beileibe nicht eben, deshalb kann auch keinen Blick
zur Seite wagen. Mein Rad ist noch das erkenne ich im Spiegel. Es wird flacher;
muss links abbiegen da steht der wilde Huper und fuchtelt mit beiden Händen.
Mehrere Autos stehen auch dort Es ist eine Fontana mit 5 Wasserausgiesern. Die
Italiener lieben kaltes Quellwasser. Manche holen es kistenweise. Der Fuchtler
fragt, ob er ein Video machen darf. Er darf. Er kennt mein Gespann aus den
Fernsehnachrichten wo ja immer wieder mal meine Autostrada- Story gezeigt wird.
Er fragt mich und was er versteht kommentiert er in Facebook. Ich fülle meine
Wasserreserven auf. Er dreht den Abspann. Ich finde den Wegweiser Foggia und
folge diesem. An einer Azienda steht ein Auto mit 3 Insassen. Das Auto folgt
mir, überholt und hält an. Ein kleines Kraftei kommt her und sagt, er wäre
Peppino und ich sag ich bin Don Camillo. Wir lachen. Er klopft an meinen Tank,
der ziemlich alle ist und gestikuliert. Azienta Gasolio. Si no problem, wende
auch und stehe mitten neben riesigen Claas- Traktoren mit 140 PS. Und MAN Lkws.
Er winkt einen Mitarbeiter herbei der füllt Tank und alle Kanister. Ich zeig
ihm, dass meine Italienflagge nur noch das grün mit schmalem weißen Rand hat;
den Rest hat sich der Wind geholt. Er bringt eine Fahne wie die vom
italienischen Konsulat in Stuttgart. Ein Mitarbeiter bringt sie hinten am
Gespann an.
Eine junge Frau verkauft Blumentöpfe.
Peppino holt einige und hängt sie überall ans Gespann. Er ruft seine Frau, die
ist grade beim Haare eindrehen und hat nur einen schicken Unterrock an. Sie
fährt mit ihm auf dem Eicher einen Runde im Hof. Er zeigt auf den Ringfinger
und bedeutet, dass sie auf eine Hochzeit müssen. Er lässt sich nicht bremsen
ruft alle möglichen Menschen an die kommen sollen um den Eicher zu bewundern.
Und siehe da der wilde Fuchtler von der Quelle kommt auch. Wir vespern dann
fragt er ob wir einen "Giro" durchs "Städtle" machen
können. Ich biete ihm an selbst zu fahren. Vorher zeigte er mir den (Tomaten)
Pomodorivollernter der mit Lasersteuerung die nicht roten Tomaten zurück aufs
Feld wirft und die roten nach Größe in Kisten schießt. Der Fuchtler, namens
Domenico und Peppino sind Großbauern, am Ort bekannt bei Groß und Klein. Hupend
mit Gesang " Claudio Tangentiale. ..."... . fahren wir durch alle
Straßen. Die Leute sind begeistert.
Die 2 kennt wohl jeder. Wir bekommen ein Stück Pizza; an einer Eisdiele Gelati
Lemone. Verrückt. Es beginnt zu regnen wir erreichen den Hof.
Ich rutsche aus, mich setzt es aufs Hinterteil. Hole mir frische Wäsche und geh
zum duschen. Draußen tobt ein schweres Gewitter, die Töchter mahnen zur Eile.
Tschau und weg sind sie. Domenico und ich schauen Fernsehen, der Strom setzt immer
wieder aus. Es regnet nur noch wenig. Ich geh zum Gespann. Das
Eichersitzpolster, ein Schwamm, mein Schlafzimmer ein Feuchtbiotop. Ich fahr
den Eicher in die Werkstatthalle. Domenico sagt no problem. Schlaf in meinem
Casa. Also ich mit, er sucht die anderen Großbauern mit mir auf und zeigt die
Eichervideos. Sie freuen sich, können aber nicht anders, als ihre Trattore zu
zeigen. Da wäre der kleine Case mit 224 Ps, daneben der der mit 350 PS und noch
andere mit 110, 140 PS. Ein riesiger New Holland Mähdrescher mit 6,5 m. Ich
zeig ein Bild von meinem Freund Roland: Sein Claas hat 7,5 m. Er lacht zeigt
mir ein Bild von einem Claas der auf dem Kopf liegt. Domenica fällt ein, das
die Frau eines Freundes Deutsch kann. Wir suchen die Familie auf. Sie ist in
Mannheim aufgewachsen und ihre Italienischen Eltern wohnen noch dort. Sie haben
7 Kinder und er kauft Autos in Stuttgart. Bin, so glaub ich jetzt Auto - Agent.
Domenoca fährt zu seinem Hof. Er hat einen Laverda- Mähdrescher und riesige
Fendt mit MAN Motor. Für Technik kann ich mich begeistern. Sein Elternhaus
steht zum Verkauf. Es ist ein großes Bett drin und Muckitrainingsgeräte
überall. Er war mit dem Rad auf Europatournee, auch in Berlino. Er gibt mir den
Hausschlüssel. Du Chef di Casa. Wir ziehen durch alle Bars. Überall Espresso.
Allen Leuten zeigt er seine Videobeute. Um 21.00 h gehen wir in einen Laden.
Ich kaufe Frühstück für mich ein. Stinkebillig.
Um 21.00 h macht eine deutsche Bude auf. Er war mal Gastarbeiter in
Recklinghausen und sie, eine Ruhrpottpflanze, seine große Liebe. Die Italiener
stehen Schlange, immer samstagabends. Und ich lieg im Bett und kann von den
vielen Espressi nicht schlafen. Hoffentlich ist mein Casa morgen trocken, ich
muss weiter; das hat ein Giro so an sich.
Danke fürs lesen.
Trattoriste Claus Stahl + piccolo Eicher
16 PS ;Sound Numero uno
02.08.18
Potenza eine schöne Stadt;
meine Energie ist wieder zurück.
Steh am Stadtrand und sitz im Carello um mich vor dem Pflatschregen zu
schützen.
Endlich wieder vernünftige Straßen.
Gestern war ja Bergung des Gespanns angesagt. Die Nacht quer in der Furt im
Hänger war nicht erholsam. Die Neigung ließ mich immer an die Seitenwand
rollen; bloß nicht ans Fußende rutschen sonst schnappt die Karre auf.
Plötzlich 7 Uhr rufen die Contantinos (Bauern) lavore, lavore. Ich hab bei der
wilden Abfahrt einen Schuh verloren. Assistiere in Latschen. Die Brüder kommen
mit einem 65 cv (PS) Allradlandini. Mit großen Steinen sichern sie den Hänger
hinten ab. Er stand ja an der Kante. Keine Kette, nein mit einem Tau und einer
mir fremden Knotentechnik spannen sie den Hänger an und drehen ihn um 90 °. Sie
befürchten, dass er am Berg aufschnappt. Also den Landini den Berg hoch und
rückwärts wieder runter angehängt; ein Problem war gelöst.
Ich hab im Leben gelernt wann man den Mund halten muss; so ein Moment war
gekommen.
EICHERBERGUNG.
Das rechte Vorderrad war nimmer zu sehn, das Hinterrad steckte auch ordentlich
im Schlamm.
Nach hinten rausziehn ging nicht, weil die Furt zu schmal war. Rückwärtsgang,
Differenzialsperre, wenig Gas die Ackerschiene ist mittels uralt Drahtseil mit dem
Landini verbunden. Paolo zieht seitwärts.
Was ich vorher verhindern konnte, gelang nun in Kooperation.
Langsam legte sich der Eicher seitlich zur Ruh. Ich konnte zeitgleich absteigen
und den Motor ausmachen. Die Brüder waren geschockt. Ich no problem, no problem
no.
Rocco löste das Drahtseil, der Bruder wendete den Landini.
Was die Brüder in ihrem Schreck nicht sahen, zwischen Dachbox und Felswand
hätte noch eine Bierflasche gepasst und es hatte weder geknirscht noch
geschrappt. Der rechte Rückspiegel tauchte im Wasser. Piano piano,
zentimeterweiß richtete Paolo den Eicher auf. Erst warten bis die Öle wieder am
Arbeitsplatz sind.
Brrt und der Eicher lief ohne Blaurauch. Ich lobte den 4 Cyllindro Perkinsmotor
und die Brüder.
Paolo ließ mich angehängt bis zum Carello (leicht zu merken bei uns ist das a
Kärrele) und hängte es an den Grande Landini.
Auf dem Hof angekommen, wurde die Geschichte in allen Farben erzählt. Es gab
Caffe und Bisquitkringel.
Jetzt war die Stunde meiner Mitbringsel. Paolo und Rocco bekamen eine
Eicherkappe. Die Oma einen Eichersticker für die Kittelschürze und die Molie
von Paolo einen Schlüsselanhänger. Ich sah aus wie Sau.
Oma gab mir den Familienbademantel und ab zur Dusche.
Molie telefonierte und gab mir das Cellulare(handy) in die Hand. Keine Ahnung
mit wem ich sprechen sollte. Pronto, es war der Filio(Sohn) der z.Z. in
Stuttgart auf Montage ist. Große Freude, wechselseitiges dolmetschen per Handy.
Er kommt zu mir zum Essen.
Im Schlamm ging die Werkzeugkiste auf und Rocco grubelte selbst alle Bits
wieder hervor.
Die Situation am Haus war sehr herzlich, dass es sich verbot nach Kosten zu
fragen. Beim Werkzeug waschen fühlte ich; Mann bleibt Mann und Baumarkt,
Baumarkt. Mein bestes, edelstes Werkzeug verschenkte ich an meine Helfer in
höchster Not. Die stachelige Oma drückte mich fest.
Paolo fuhr noch Km weit mit dem Landini mit 12 Km/h vor mir her, bis ich mich
nicht mehr verlaufen konnte. Das ist italienische Freundlichkeit.
Die Carabinieri hielt mich auch mal wieder an und machten Fotos. Der junge
stellt sich vor den Eicher und ruft mit großer Geste "Liberta".
Auf einmal Unwetter; hat der Herrgott geschickt, kann endlich Schlaf nach
holen. Hab außer zwei Plätzle den ganzen Tag nichts gegessen. 19.30h Schnell in
Supermercato und 2 Steaks gekauft. (Beim Pfanneputzen ist 1 oder 2 egal). Aber
wo steh ich heut Nacht? Da fährt ein großer Pickup schon länger hinter mir her.
Ich halt an. Er will Fotos; wo kann ich dormiere. Er schaltet die
Warnblinkanlage ein und winkt, dass ich ihn nachfahren solle. Im nächsten Dorf
biegt er auf den Kirchplatz ein sagt, dass ich hier sicher stehe. Ich hau mir
die Steaks rein und schlaf 10 Stunden.
Plötzlich ist viel los auf dem Platz. An der Post ist ein Auflauf. Die Rente
wird ausbezahlt drum war kurz vorher ein Geldtransporter da. Der Eicher ist
umringt, komm kaum zum Caffe. Dann kommt ein Dolmetscher. Antonio, hat in
Zürich als Lkw-Mechaniker sein Arbeitsleben verbracht und kann nur
Schwtzerdütsch. Lustig es fügt sich. Am Eicher klapperts, Antonio geht mit mir,
würdevoll schreitend, in seine Werkstatt und holt selbstsichernde M 10, M 12
usw.
Heut früh Werkzeug verschenkt jetzt Schrauben bekommen.
Wir ziehen einige Schrauben zusammen fest an. Antonio sagt komm mit, kannst
duschen.
Er muss gehen und sagt. Du kanscht gern widerkün.
Mit 30 Flaschen Wasser beseitige ich die gröbsten Schlammreste und hinterlasse
keine Sauerei. Steh nun in Potensa und will nicht im Regen fahren. Alles wird
sich fügen.
Eicherfreunde
hab Glück gehabt, wir haben aber keinen Anspruch drauf.
01.08.18
Der CP( Campingplatz), ist seltsam. Werd ich an der
Schranke immer freudig begrüßt, stell ich jetzt für einen wichtigen Funktioner
wohl ein Ärgernis dar. No no Camper. Ich mach ihm klar, dass ich nur 1 x
dormire möchte. Er weist mir einen Parkstreifen am Außenparkplatz zu. Ganz am
Rand wedelt er mit der Hand. Ich mach ihm klar, daß ich Toilette und Dusche
gerne hätte. Eine Mitarbeiterin filmt den Eicher und mich ab. Vor lauter Licht
kann ich sie gar nicht erkennen. Er schickt mich mit einem lieben Kerl der
geistig etwas zurück geblieben ist, zu Fuß etwa 600 m zur Toilettenanlage. Der
Junge verschwindet mit seinem Rad und ich schlag mich zu meinem Gefährt durch.
Bin grad mit Essen fertig kommt die Platzchefin und sagt, dass sie grad von Rom
kommt und dass alles suboptimal gelaufen wär. Selbstverständlich müsse ich für
die Nacht nix zahlen. Eine tolle Toilette mit Marmor ist in 50 m nun auch für
mich. Bin etwas versöhnt. Bis 1 Uhr volle Animation. Kids klopfen an meine
Plane, dann gut. Heute morgen nach dem Frühstück fahr ich mit dem Gespann zum
Waschhaus. Da kommt der Funktioner, dessen Möglichkeit zur Freundlichkeit
beschränkt sein müssen, mit seinem Golfcar angerauscht. Am Dach hat er anstelle
eines Blaulichts so ein Kinderwindrädle vom Volksfest angebracht, das noch
höher dreht als er. Stopp! Ich verweise auf die Seniora und setze meine Fahrt
zur Dusche fort. Nach der Morgentoilette steht eine Traube von Italienern am
Eicher und die haben Fragen.
Da kommt er angebraust stellt sich hinter sein Kärrele und bedeutet mir: Follow
me.
Ich denk du mich auch wähle eine andre Strecke und schwups bin ich weg. Neben
der ss106 läuft die alte 106. Es geht toll voran. Am Ende einer Ortschaft werd
ich ohne Hinweis von 106 alt auf die 106neu geleitet. Sie teilt sich sofort auf
in Gegenspur oben, meine unten. Und da ist sie die blaue Autostrada. Ich bin
gefangen. Mit 29 km/h jag ich die Bahn entlang. Da, eine Ausfahrt nix wie raus.
Fahr durch die Stadt, nur eine Abbiegemöglichkeit -Autostrada-. Geradeaus 1800m
Sackgasse.
Meine Navitante bemerkt "auch unbefestigtes Terrain". Wenn` s sonst
nix gibt. Auwa. Ihr Ziel 28 km. Fahrradprogamm 62 km. Straßen und Feldwege;
nach 3 Stunden hab ich mich dem Ziel schon 2 km genähert. Es geht sehr steil
voran. 2. Gang. Ich cool, dreh mein erstes Video. Handgas. Der Eicher steigt
das rechte Rad streift den Randstein, klettert hoch und es geht die Böschung
rauf.
Handy nicht fallen lassen. Kupplung; die Fuhre knallt zurück und kommt
rechtwinklich verkeilt zum Stehen.
4.Erfahrungswissen: Wasserlassen, vespern.
Es gibt keine Straßen sie führen im Halbkreis von und zur 106. Fahre 700 m im
1. Gang eine Betonstraße zu einer Burg. Beuge mich übers Lenkrad gestützt auf
der Haube ab. Oben angekommen schickt mich das Navi einen Geröllweg bergab,
immer hin in eine andere Richtung. Wenden geht nicht mehr steil geht’s dahin.
Gebe immer etwas Gas, sollte der Motor absterben war’s das dann auch für mich.
Die Hängerbremse ist auch voll gezogen. Nach mehreren Stunden erreich ich
abgeerntete steile Felder. Wieder 1. Gang. es geht steil runter in ein
trockenes Bachbett. Rechts ein Wasserloch mit vielen Hufspuren. Ich kann keinen
Schwung holen, weil die Steine zu groß sind. Ich geb Gas um den erdigen Buckel
hoch zu kommen. Ein Rad dreht durch, der Eicher steigt und die Fuhre rutscht
ab. Der Hänger steht quer im Bachbett, der arme Eicher halbquer an der Böschung
über dem Wasserloch. Ich vorsichtig an der Bergseite runter von meinem Prachtstück.
Am Sitz links kann ich den Schlepper anheben und umschmeißen. Denken ist
angesagt. Mit meinen Wagenhebern stütz ich rechts die Ackerschiene ab. Am
linken Rad, bergseits grab ich eine tiefe Rinne und das Rad senkt sich in die
Kuhle, die Seitenneigung ist etwas reduziert. Mit den Wagenhebern gelingt es
mir, dass die Hinterachse etwa 1,50 m nach unten rutscht. Der Hänger hat hinten
1m Platz bis er einen Absatz hinunter rutscht. Zugbolzen und Öse sind nicht
mehr so verkantet. Ich kann den Bolzen lösen. Mit meiner Spanngurttechnik zieh
ich den Hänger soweit zurück bis die Rädern am Absatz stehn. Das Stützrad
stellt die Waagerechte her.
Jetzt hab ich Platz zum Eicher rangieren. Das rechte Vorderrad steckt tief im
Schlamm mit der Differentialsperre gelingt es mir fast mich zu befreien. Ein
Claus Stahl gibt nicht auf. Das ist unser Markenzeichen.
Bin mit Taschenlampe und Spaten am graben, als ich plötzlich von oben vom Hang
scharf angerufen werde. Ich nehme die Taschenlampe über den Kopf und beleuchte
mich. Sag daß ich alleine und Deutscher bin und kein Italienisch kann. Mich von
oben bis unten beleuchtend geh ich zu den Männern hin. Ein Dritter steht im Dunkeln
etwas abseits mit einem Karabiner. Vor lauter Muffe hau ich mein ganzes
Kauderwelsch raus, da gibt mir der Mann eine Flasche kaltes Wasser. Fragt ob
ich zu Essen habe. Der dritte Mann hängt sich den Karabiner um. Sie kommen
morgen früh mit einer Raupe. Viele Landwirte arbeiten mit Raupenschleppern. Wo
ich schlafe? Im Hänger natürlich. Zu sehr ans Fußende sollte ich nicht.
Km- Schnitt heute 7 km/h.
Hoffentlich regnets nicht, sonst ist die Messe gelesen.
Buona Notte bin richtig alle heut.
01.08.18
Der Schlaf war lang und erholsam.
Alte Semmel mit Marmelade aufgemotzt ein1/4 l Espresso mit allem was fett macht
und Salami Scheibchen für Scheibchen Qualität.
Schock, um nicht entdeckt zu werden bin ich tief in den Wald; ja und jetzt:200
m rückwärts fahren. Alles Gute hat seinen Preis.
Lande auf einem Wochenmarkt. Ein sehr freundlicher Herr drückt mir eine grün lasierte
Amphore in die Hand. Keine römische, eher chinesisch. Bin verdattert, steh voll
auf der Bremse und denk: ein üppiges Geschenk. Da hat der sympathische,
bebrillte Halbglatzenträger schon den Eicher erklommen. Ich Henkelpott hoch. Er
umklammert mich wie ein eineiiger Zwilling. Ich auf der Bremse 12% Gefälle.
Die Frauen des Geschäfts erobern die vorderen Kotflügel. Die Chefin filmt.
Facebook oh prima. Der Spuk ist vorbei, der Henkelpott wieder im Schaufenster
und ich halte einen kackbraunen halblasierten Krug in Händen. Danke auch.
Treffe noch einen früheren Pizzeriabetreiber aus der Nähe von Schorndorf und
einen Schneekettenfabrikarbeiter aus Aalen.
Alle wollen mir den Weg erklären. Über meine Navidomina verlier ich kein Wort.
An einer Abfahrtstrecke kommt mir ein langer Sprinter auf meiner Seite
entgegen.
Ich zaubere blitzschnell an ihm vorbei. Glück gehabt.
Punkt 4: Erfahrungswissen.
Langes Wasserlassen.
Fürs Erste reicht’s. War lang genug Bergziege. Jetzt fahr ich SS106
Küstenstraße Richtung Norden und schon regnet’s mindestens 20 Minuten. Bin auf
Campingplatz mit Dauerbespaßung. Lass wohl die Ohrstöpsel drin. BUONA NOTTE.
31.07.18
3 Schnitzel zum Frühstück das ist ein Wort.
Endlich die Lust zum Fahren ist wieder da.
Die Navidomina die mir unentwegt sagt was ich tun soll, sich nie aufregt
brachte ich zur Verzweiflung. Ihre Fahrradstrecke wird berechnet wird
berechnet...Sie schickt mich durch Waschküche und Trockenplatz.
Cool schalt ich um auf "Autobahn vermeiden."
Bumbs steh ich vor einer Tangenziale. Erfahrungswissen 2 x 26.50€ Also
Fahrraddomina verzeihe. Kein Vorschlag kein Vorschlag. Straße ohne Namen. Ich
ahne sie schickt mich in eine Regenüberlaufrinne
Da ich meine tolle Karte, von mir mit Kringeln markiert, bei so einem
Schanzensprung verloren habe und es erst viel später bemerkte, kramte ich den
Autoatlas "Italy kreuz und quer" hervor.
Immer was ich suche ist bei der Mittelspirale. Ab Rom hat diese blöde Krücke
ausgedient.
Ich lande auf Meereshöhe und steige bis auf 1570 m hoch in den Sila Naturpark.
Irgendwie denk ich mit dem Motor ist was nicht echt. Als ich dann von Seite.
122 auf S 116 / 117 blättere, les ich, dass richtig hoch droben bin. Aber lange
Anstiege über Stunden zermürben auch mich.
An der Kälte hätte ich’s merken müssen. Tropfen aus den Wolken benetzten die
Haube.
Hier oben auf der Hocheben sind riesige Kartoffelfelder, Erdbeeren sind reif
und ein Hochwald wie ich ihn mir hier nicht vorstellen konnte. Der Boden ist
fruchtbar und tiefbraun wie an so vielen Orten ganz im Süden.
Dann der Hinweis auf Skilifte.
Als Tagesausklang fahre ich ca. 10 km an dem wunderschönen Lago Ampollino
entlang.
Hier gibt’s Wölfe!
Hab mich im Wald unsichtbar gemacht.
Auch einige Herdenschutzhunde, die ja die Schafe für ihre Geschwister halten,
stromern frei herum.
Gespült hab ich in einiger Entfernung von meiner Lagerstatt.
Wildschweine hat ich vor 4 Jahren schon mal bei Siena zu besuch. Am Geruch
merkte ich dass es keine menschlichen Rüpel waren.
Hoffe auf eine ungestörte Nacht.
30.07.18
29.07.18
Hallo Eicherfreunde,
der Bericht von gestern bediente neue Vorurteile aber die Italiener sind mir
wegen ihrer Schwächen so sympathisch. Die langen Straßendörfer sind im Westen
der Insel bei Marsala. Alles ist flach(er) als die anderen Inselteile. In
Trapani grubeln sie riesige Marmorquader aus dem Gebirge.
Am kargsten ist es an der Ostküste. Aber es gibt viel Landwirtschaft Oliven,
Getreide. Die größte Raffinerie mit Hafen wird von km-langen Olianderbüschen beidseitig
der Straßen kaschiert. Im Südosten sind die riesigen Landschaften aus
Gewächshäusern.
Jeder Baum hat einen Wasseranschluss auch die Lemonenbäume.
Kakteengärten, ich dachte sie dienten der Einzäunung oder als ultimative
Fahrbahnbegrenzung. Weit gefehlt: An meinem letzten Inseltag sah ich uralte
einzähnige Männer die vorne an einer langen Stange ein konisches Rohr quer
befestigt hatten. Diese Männer zankten sich theaterreif um die leicht rötlichen
Früchte. (Das Rohr wird über die Frucht gestülpt und vom Blatt abgenoddelt).
Sie waren so im Eifer, daß sie zu mir sehr unfreundlich waren, weil sie dachten
ich wollte ein Pflückrevier an der steilen Straßenböschung begründen. Als die
Schlacht geschlagen war auch eine Frage möglich:
Ist gut für Vegato(Leber) Gallo und sicher für die Prostata.
Diesen Typus Sammler kenn ich, so bilde ich mir zumindest ein; waren es doch
die, die früher die Seeigelweibchen für die männliche Standhaftigkeit
harpunierten und noch am Strand zerlegten und geifernd ausschlürften.
Überall wo die Römer ihre Villen hatten, war es grün d.h. es gab Wasser.
Oben an der Nordwestküste sind die Skyper daheim. Die Lehrer trifft man im
Winter als Boardinglehrer; sie sind also schon tiefbraun im Novembernebel.
Es gibt immer Wind, das wussten die Salzmüller auch.
Riesige Verdunstungsbecken ziehen sich über viele Km hin. Auch hier Historie
auf jedem Meter.
Also " in allen 4 Ecken" und ich war in jeder, soll bedeuten, dass
die Insel, egal wo unglaublich toll ist. Das Auge und die Nase werden von
unglaublich schönen und duftenden Blüten verwöhnt. Leider, leider säumt auch
oftmals Abfall und Plastik den Weg.
Mein Giro Sizilia, die Inselumrundung von fast 1000 km ist nur ein
Appetithäppchen. Wer natürlich das ganze Jahr auf 20 ° runter gekühlt wird,
empfindet es hier als heiß. Der offene Eicher lässt einen dank
Fahrtwindkühlung, nicht als Schmorgurke zurück.
Ein herrliches blaues, manchmal grünes Meer umspült die supertolle Insel und
lädt zum baden.
Gestern auf der Fähre nach San Giovanni war mir etwas wehmütig ums Herz.
Blöd wieder mal bellt ein Cane. Pst.
28.07.18
Jeder hat im laufe des Lebens Vorurteile anghäuft
und die sitzen so tief drin, dass Brennnesseln mir wie Flachwurzler scheinen.
Da waren doch die " 3 kleinen Italiener "
Und die Caprifischer: wenn bei Sonne der rote Capri im Meer versinkt oder so.
Oder Capo meine Schubkarre macht quieeetsch quieeetsch. Paolo in Deutschland
Schubkarre macht quitschquitschquitsch.
In Sizilien sind mir manchmal tagelang keine deutschen Kennzeichen begegnet.
Viele Sizilianer sehen aus wie wir. Erkennen kann man den Unterschied oft nur
an den Söckle in den Sandalen und der Sonnenbrille im Haar. Die Sizilianer sind
unglaublich freundlich. Frauen schauen nur zum Eicher, solange sie glauben, daß
ich sie nicht im Blick habe. Ihr Stolz läßt sie höchstens die Haare ins Genick
werfen.
Mit meiner Molie(Frau) fuhr ich von Catania aus mit einem Mietwagen ( 50€
Vollkasko o. Km-Begrenzung) nach Palermo.
Die Bremsen am Lancia piccolo funktionierten einwandfrei, aber wann bremst ein
Sizilianer überhaupt. Die Radkappen waren mit Kabelbindern fest gezurrt. --
Prima muß ich nicht suchen nach jede Sclagloch Disk.
Auf dem Dach riesen Vogelschisse.
Der Agent ging mit Cellulare-Video ums Auto und durchs Auto; flutsch alle
Dallen sind in Video. War so froh: Wer so ein Auto in Palermo klaut ist doof.
Bin 600 km an dem Tag gefahren.
Später als Palermo vor mir lag bin ich nur noch mal mit dem Eichergespann durch
die City gesurvt, weil die Häuserfronten den Sound so gut reflektieren,
Motorengeräusche für Italiener Opera sind und es mir im Gewimmel saumäßig Spaß
macht.
Die Städter und Traktoren !
Es ist so, als wenn ein Platten- Nashorn in der Rushhour den Stuttgarter
Pragsattel kreuzt.
Jetzt aber der Reihe nach.
Am Morgen nach dem Eichershooting mit der Braut kam ich immer wieder an
gesperrte Straßen.
Ob tatsächlich kein Durchkommen an einer Picolo Strada ist, oder nur
geschmolzener Asphalt nach Lust und Laune die Fahrbahn in Längsfalten von einem
halben Meter Tiefe legt weiß man erst vor Ort
Rum trielen geht niemals nicht.
Stündlicher Fürhandwechsel senkt den Voltarenverbrauch.
Schlaglochumfahrung ist oft das abwägen des kleineren Übels. Achtung Zunge
rein.
Wenn unter der Straße ein Betonbauwerk ist entsteht ein Schanzentisch der erst
kurz vorher erkennbar ist. Auch 25 sind sau schnell. So auch bei pultartig
erhöhten Zebrastreifen.
Bremse voll, Rückhalt an der Sitzschale suchen. Linker Fuß schlägt Handgas
zurück.
Kupplung- Druck auf Sitzschale nochmals erhöht.
Unterhosengummi versagt -Sekundärproblem.
Bremse auf.
Gespann verliert kurzzeitig Bodenkontakt.
Keine Wertungsrichter weit und breit.
(Deutschland ten points)
Mit zwei Händen am Vollant läßt sich die Fuhre nicht abfangen.
Regel 1:
Kopf nach vorn
Nacken schlägt an der Dachbox an.
(weniger schmerzhaft -
Denkvermögen ungetrübt).
Regel 2 :
Die Hand in Freischicht krallt sich in die Sitzlatten des Notsitzes und fixiert
den Oberkörper.
Regel 3:
Die Lenkhand hält nicht den Lenkknopf
(zu ungenau) sondern balanciert feinmotorisch das Gespann aus.
4. Nur Erfahrungswissen:
Langes Wasserlassen nach Stillstand des Gefährts.
Adrenalinabau durch Vespern hilft Männern immer.
Sobald Zucker, Haferflocken, Parmesano, die nun geschrotteten alten Panini
wieder in der Kombiküche (Obstkistle) verstaut sind, wird die Espressobüchs
wieder in Form gebracht.
Positiver Aspekt: Die Wanderameisen haben längst die Flucht ergriffen. (Akku
leer ist eine super Ausrede) Claus
In allen 4 Ecken soll liebe drin stecken.
Die Mädels in meiner Schule hatten ein Poesiealbum und ich eine Sauklaue.
Aber dieser Spruch ging.... der Rest war malen.
Bin wieder in Italien Fähre Messina - Villa San Giovani aber als Hardcore-Tourist.
Die meisten gehen ja in Genua an Bord und stöhnen in Palermo über die Hitze.
Fahre von der Fähre schwer berg an und das im 3. Gang. Die Polizia Stradale
macht mich als Fluchthelfer aus und kontrolliert mein Goliathanhängerle. Sie
konnten von 16 Cavalli (PS) nix wissen. Also Gruppenbild mit Eicher und auf
diesen Camperplatz (hab auf der Hinfahrt schon berichtet). Gibt wieder einen
Sonnenuntergang. Wollte eigentlich was kochen aber das Berichtle macht auch
Spaß.
Zuletzt hat ich’s von den kleinen schlechten (SP ) StradaProvinzDie ( SS)
SuperStradas haben meistens gutes Niveau.
Lustig ist das Strada rumore Schild; das sind Rüttelstreifen es rumst
ordentlich, nachdem Autogeräusche aber Opera sind, beeindruckt es wenig.
Mama hat grundsätzlich das Bimbi (Babi) auf dem Schoß, auch sitzen die Ragazzi
auf dem Beifahrersitz. Junge Männer tragen den Helm, wenn überhaupt, nach
hinten geschoben auf dem Kopf: es schafft so ansatzlose Bräune bis zum
Haaransatz.
Mit der Vorsorge nehmen sie es nicht genau.
Die Nachsorge sprich Denkmal mit Bild und täglich neuen Plastikblumen am
Unfallort, da fehlts an nichts.
Da die Straßen schnurgerade mit kilometerlangen Dörfern sind, sah ich eine
Demo. Irrtum, es war ein Leichenzug. Ich schlich mit Abstand im 1.Gang
hinterher.
Sie bogen zur Kirche ein. So konnte ich einen prunkvollen Sarg in einem
nagelneuen Jaguar - Leichenwagen sehn. Aber Bitte! Bilder macht man in der
ehrenwerten Gesellschaft besser nicht. Mir fiel spontan (etwas pietätlos) der
Slogan ein: Schneller ins Grab dank Jaguar.
Wo ich grad am Angeben bin. Heute fand in Milazzo ein Rugbyfestival statt.
Die Straße war gesperrt, ich mußte wenden.
Plötzlich Motorgrollen, mit meinem Monocylindro kann ich zwar auf die Pauke
hauen, aber es kam ein 10 oder12 Cylindro Lamborghini weiß/ blau der Polizia,
der wie ein Orchestra klang ums Eck. Hier no Autostrada, Rumpelstrecke. Ah
Effekt.
Lamborghini ist Sponsor. und wieder war kein Bild, mein Handy war am Ladekabel.
Es gibt 4 Lambos bei der Polizia. Das weiß ich von den Polizisten heut nach der
Fähre.
Nun aber ans Netz .
Buona notte. Claus
Ich wählte eine Stadtrunde
durch die historische Altstadt von Piazza Almerina. Basaltpflaster eng,
Treppen, ungewollte italienische Rückwärtswendehilfe.
Danach quer durchs Land Richtung Meer. Oben in Mazzerino,2 einer 2tausend Jahr
alten Stadt tuckerte ich wie so oft durch die Gassen. Plötzlich sprach mich ein
Wirt im Tübinger Dialekt an: Bischt du direkt von Stugert da komm rein.
Als ich ihm im Ausweis Geburtsort Tübingen zeigte, musst ich mit den Gästen,
denen er meine Tour verklickerte, ein Bier trinken.
Er stellte fest, dass die Italienische Flagge am Eicher auf Seite vom Herz ist
und deutsche auf Seite vom Kopf.
Mein Glück war, dass über Mittag die Putzfrau kam, und wie Putzfrauen so sind, musste
auch er die Kneipe verlassen. Seine 2 Brüder schaffen schon ihr ganzes Leben
beim Daimler und wohnen in Tübingen.
Ich hielt auch Siesta.
Keine Brücken, alle Täler in Falllinie runter 3.Gang, rauf dritter Gang. Will gemäß Navi
rechts abbiegen, die Straße ist gesperrt.
Da gestikuliert ein Mann aus dem Fiatle heraus: Nix fahren kriegst du Stein auf
Kopf. Weißt du hab i geschafft Schwäbisch Gmind und Cannstatt. Wenn du Platze
zum Schlafen brauchst geh zum Strand. Polizia nix sagt, und weg war er. Ich
befuhr die edle Strandpromenade und bekam viel Beifall von den Gästen;
ansonsten Abend für Abend edle Langeweile.
Plötzlich ging die Sonne unter und ich hielt einfach an um Whatsapp Bilder vom
Sonnenuntergang für meine Frau zu machen. Rechts am Haus aß ein alter Mann
allein beim Essen. Er sagte schöne Bilder kann man nicht ohne guten Wein machen
und drückte mir ein Rotweinglas in die Hand.
Meine Frau war von den Bildern begeistert. Ich wendete und fuhr einen andern
Weg zum Strand. Die Straße war voll von Hochzeitsgästen. Eine Stretchlimousine
stand für die Fotosession bereit. Da erblickte der Cheffotograf das Eichergespann.
Die Limousine wurde beiseite gestellt und der Eicher war der Star. Fuhr im Anschluss
an den Strand und schlief sehr lange bei Wellengetöse.
Lasse natürlich viele Begebenheiten weg; wem's so schon zu lang ist, es kommen
auch wieder Regentage.
Herzlichst vom Campeggio
Claus
24.07.2018
der Akku ist wieder voll.
Heut am Dienstag bin ich richtig platt und suchte einen Campingplatz auf. Die
Landschaft hat sich in ein grünes Weinland und Plantagenland verwandelt.
Jede Nutzpflanze hat einen eigenen Regner.
Normal verschwind ich bei Einbruch der Nacht, und das geht hier rasend schnell,
mit meiner LOF-Zugmaschine in der Botanik. Im laufe der Zeit hab ich die uns
abhandenen Instinkte wieder erweckt. Ich mach am Platz alles im Dunkeln. Sobald
ein Cane bellt fahr ich sofort weiter. Er wird die ganze Nacht nicht aufhören
zu bellen. Plantagen gehn auch nicht, da gehn die Regner an und ich bleib
stecken. Eine Mobile Dusche hab ich d.h. 5 Plastikwasserflaschen heizen sich
tagsüber so auf, dass manchmal Vorsicht geboten ist. Also stellt sich bei mir
innere Ruhe ein schlaf ich 10 Stunden. Die Fahrerei ist sehr anstrengend.
Italiener fahren völlig anders als wir im Allgemeinen.
23.7.Sonntag
Nach dem Caffe' wie der
Espresso ging ich wieder auf den Trail. Enna war mein Ziel.
40 ° im Schatten aber kein Baum, nichts was hätte Schatten spenden können.
Das Kühlgebläse und der Auspuff strahlten so heiß ihre Wärme ab, daß ich das
linke Bein und das Riffelblech immer wieder mit Wasser kühlen musste.
Zwei Stunden kein Auto, kein Dorf, flirrende Hitze, nur der Eicher schnurrte
bergauf bergab ohne klagen. Auf 40 km , nur eine ausgebrannte Tankstelle.
20 km vor Enna bog ich links ab. Der Hinweis VILLA ROMANA del CASALE zog mich
an.
Kurz vor dem Ziel eilte ein Mann aus einer Trattoria vor mir auf die Fahrbahn.
Er hatte den Eicher gehört und wollte Bilder machen. Auch ein Motorenklang-
Video mußte sein.
Als er sah wie ausgetrocknet ich war, ließ er zwei Pils bringen die ich wortlos
leer trank. Ein Mitarbeiter brachte noch un litre Aquaminerale und mein
Wasserhaushalt stimmte wieder. An der Villa Casale wies mich ein strenger
Parkplatzwächter ein. Das Gespann musste neben seinem Office stehn. Er passte
persönlich auf den Eicher auf, so dass ich in Ruhe die Mosaiken und die Gebäude
anschauen konnte.
Der Wächter ließ mich auch übernachten. Später kam er in Zivil mit seinem sehr
gut deutsch sprechenden Sohn zu mir.
Eine technische Unterweisung war angesagt. Und plötzlich wollte er meinen
treuen Eicher kaufen.
Sorry Akku ist leer. Claus
Die Tochter zeigte mir einen facebook-Eintrag von 2016. Oh graus da fielen mir
alle Sünden wieder ein. 2016 auf der Rückfahrt von der Amalfiküste schickte
mich mein Navi auf eine gammelige mehrspurige Straße. Es war eine Tangenziale,
also eine gebührenfreie Autobahn. Auf der Verbotstafel waren nur Mopeds, Ape
und Pferdegespanne verboten. Also fuhr ich ca. 60 km weit. Die Leute winkten
mir immer freundlich zu und machten Bilder im vorbeifahren.
Plötzlich, also nach 3 Stunden kam die Carabinierie und die Polizia Stradale
mit Blaulicht und Musik und begleiteten mich zur nächsten Ausfahrt. Unzählige
Male wurde ich während der Escorte (einer hinten einer vorne nun gefilmt.
An der Ausfahrt musste ich nun Strafe zahlen. 26.50€ für den Traktore und
26.50€ für den Carello.
Abends kam dann ein Bericht auf RAI UNO in den Nachrichten.
Deutscher Alternativurlauber hat sich aufgrund eines Navigatiore-Fehlers auf
die E 45 verirrt. Soweit so gut. Dieser Streifen läuft nun immer wieder mal im
Fernsehen; das letzte mal vor 2 Wochen. Eine italienische Band hat daraus ein
Lied gemacht. Die Italiener lieben so was.
Es gibt keinen Schatten es
ist um die 40 Grad heiß. Und permanent hat man scharfkantige Lavakrümel im
Wanderstiefel. Pinkeln musst du nicht. Die Nase läuft, der Schwefeldampf
reinigt die Lunge. Du bist zum Schluss auf 3300 m. Es gibt kein Aufgeben.
Zuerst fährt man mit einem Aetnabus es folgt eine Seilbahn cool. Mit einem
20Sitzer Unimog geht es hoch hinauf. CARMENS Handy zeigte 160
"Stockwerke" an. Der Unimog ist weg, die Gondel fern so geht es steil
bergan dem Gipfel entgegen. Hast du den 1. Krater geht es steil berg an zum 2.
Grade zu Atem gekommen geht es steil bergan zum 3. Und weil der Aetna nun mal 4
Zipfel hat auch sehr steil an zu diesem. Der Höllelschlund tut sich auf,
schwere Gaswolken und ein Wind mit 100 lm/h pusten dich zum Kraterrand. Der
Wille zu Tal zu kommen steigt mit jedem Schritt. ...Die Unimogs sind weg, die
letzte Gondel geht um 16.30 H Die Lavakörner lenken deinen Geist nur noch zu
den wunden Zehen. ..Am Ziel großes Glücksgefühl, Hunger Durst und der Bus nach
Catania ist schon weg. Wenn ixh euch die Tour buchen sollte, im Vorverkauf ist
sie günstiger.. Sind grad zu müd zum Kochen es gibt nur Nudeln mit Soß und
Birra Grande Fredo gibt keinen Schatten es ist um die 40 Grad heiß. Und
permanent hat man scharfkantige Lavakrümel im Wanderstiefel. Pinkeln musst du
nicht. Die Nase läuft, der Schwefeldampf reinigt die Lunge. Du bist zum Schluss
auf 3300 m. Es gibt kein Aufgeben. Zuerst fährt man mit einem Aetnabus es folgt
eine Seilbahn cool. Mit einem 20Sitzer Unimog geht es hoch hinauf. CARMENS Handy
zeigte 160 "Stockwerke" an. Der Unimog ist weg, die Gondel fern so
geht es steil bergan dem Gipfel entgegen. Hast du den 1. Krater geht es steil
berg an zum 2. Grade zu Atem gekommen geht es steil bergan zum 3. Und weil der
Aetna nunmal 4 Zipfel hat auch sehr steil an zu diesem. Der Höllelschlund tut
sich auf, schwere Gaswolken und ein Wind mit 100 lm/h pusten dich zum
Kraterrand. Der Wille zu Tal zu kommen steigt mit jedem Schritt. ...Die Unimogs
sind weg, die letzte Gondel geht um 16.30 H Die Lavakörner lenken deinen Geist
nur noch zu den wunden Zehen. ..Am Ziel großes Glücksgefühl, Hunger Durst und
der Bus nach Catania ist schon weg. Wenn ich Euch die Tour buchen sollte, im
Vorverkauf ist sie günstiger. Sind grad zu müd zum Kochen es gibt nur Nudeln mit
Soß und Birra Grande Freddo
14.07.2018
Ich stehe auf dem Campingplatz
Jonio in Catania. Es
ist ein kleiner Campingplatz und 25 m bis ins Meer. Es ist herrlich zu
jeder
Zeit schnell mal ins Wasser zu können. Natürlich
gibt’s keinen Sandstrand. Es
sind aber nur die Campinggäste am Wasser.... Die gute Seele
hier ist Achim P
ein richtiger Schaffer aus Bernhausen.
Meine Frau brachte auch die Simmerringe für die
Achswellenabdichtung mit. Jetzt
hat aber erstmal die Familie Vorrang. Ohne deren Verständnis
könnt ich so eine
Tour nicht stemmen. Völlig relaxt aus der Hängematte
Trattoriste Claus
Salve, werte Eicherfreunde
was ich mache ist der Giro Italia (Italien Rundreise)und grade Giro
Sizilia.
Der Eicher hat ja grade Pause, weil meine "Mädels" da sind.
Haben uns
dem Rhythmus hier angepasst, deshalb kommt die Geschichte direkt aus
der
Hängematte.
Gestern Morgen 6.30 Uhr. Der Wecker treibt uns aus dem Bett. Grade
jetzt wo die
Schnaken uns, vom Blutrausch träge an der Plane weilend, in
Ruhe lassen.
Aber der Aetna ruft.
Wer nicht auf dem Vulkano war, war auch nicht in Sizilien hat mir mein
Bruder
vorher eingetrichtert.
Die Busse, fahren sie, fahren sie nicht? Da laufen wir lieber 2 km zur
Statione.
Der Zug ist ziemlich pünktlich. Im Zentrum von Catania
angekommen fragen wir
uns zum Aetnabus durch. Die Karten gibt’s woanders. Jogging
zum Reisebüro nur
eine Querstraße weiter.
Glück gehabt, die letzten 3 Biletti sind unsere.
Der Busfahrer hat wie alle hier einen heißen Fahrstil, wohl
deshalb kühlt er
uns runter auf Lidl-Kühltruhe.
Italiener frühstücken nie Zuhause, deshalb Pausa.
Leckere Windbeutel mit
Capuccino und ein Panini mit Tomate Mozzarella di Buffalo sind die
Grundlage
für den Tag.
Am Aetna- Parkplatz, dem Basislager für den Tag, angekommen
werden wir von
einer Art Jahrmarktschreiern belatschert;
alles muss nun schnell gehn.
Wir wollen eigentlich keine Bergtour aber nur hier rum latschen ist
keine
Option.
Wieder sind nur noch 3 Plätze frei und ich um 255 €
leichter.
Schnell Wanderstiefel, Schutzhose, Kapuzenanorak und Helm gefasst, geht
es
schon im Treppenhaus an den Unorganisierten vorbei zu den 6er Gondeln.
An der
Bergstation steigen wir um in 20 Sitzer Unimogs. Lasteseln gleich
bringen sie
uns zu einer Wendeplatte. Ohne Guide ist ab hier Schluss.
Bis hierher würde es mein Eichergespann wohl im 1. Gang auch
schaffen.
Zuerst ein steiler, breiter Ascheweg und schon geht’s rechts
ab über Lavageröll
im Gänsemarsch empor. Japsend nach Luft erreichen wir ewigen
Schnee der sich in
Mulden schmiegt.
Die Jacke mach ich bis oben hin zu.
Der Wind bläst heftig und wir erreichen den 1. Gipfel. Als ich
grade noch
glücklich bin es geschafft zu haben, steigen wir zum 2.
Krater-Gipfel, steil
empor wieder im Gänsemarsch; froh an den
Walkingstöcken die unten noch manche
albern fanden.
Schweflige Gase dringen tief in die Lunge und lassen einen nicht
richtig durch-
schnaufen.
Der Wind hat so hundert Km drauf. Hurra wir sind oben!
Denkfehler, der nächste Kratergipfel wartet, wir haben wohl
die umfassendste
Tour gebucht. Steiler Aufstieg, dem Guide ausgeliefert erreichen wir
den
höchsten Kraterrand. 3300 m Pausa! Sandwich zwei Fingerhut
Vino Rosso, ein Paar
Tropfen Espresso.
Der Abstieg ist angesagt.
Asche in den Socken, Lavabröckel in den Schuhen ich kann an
nichts anderes mehr
als an die Salatwerbung der 50er Jahre denken. Wehe
Füße, wehe Füße... denken.
Wir wählen eine Querfeldeinroute. Lange
Lavaaschehänge springend, hopsend rutschend
stürzen wir uns hinab.
Ebene -- Schuhe leeren - Steilhänge.
In weiter Ferne die Unimog-Wendeplatte natürlich ohne die
MOGS.
Eile die letzte Gondel müssen wir erreichen sonst droht auch
noch dieser
Abstieg zum Basislager. Geschafft- in der Gondel leeren wir das letzte
Mal die
Schuhe.
Glücklich, erschöpft, hungrig Urkunde und der Bus
nach Catania ist seit 40
Minuten weg...
Die Füße sind so wund, daß auch die
normalen Schuhe schmerzen. Der Guide hat
seinen Job gut gemacht und uns ins nächste Dorf gebracht......
es ist im Bus
arg kalt der Fahrer fährt durch jedes Kaff. Er könnte
ohne Extratraining beim
Trackracing mitfahren.
Glücklich zurück beim Eicher sind wir so "alle", dass
es nur noch
Nudeln mit Soß gibt.
Der Bewegungsmelder meiner Tochter verkündet:
17,48 Km (meistens im Lavageröll zurück gelegt). Das
Smartphone meiner Frau
vermeldet: Der Aufstieg entspricht 167 Stockwerken. ... und meine Waden
melden:
Krampf. Bloß der Eicher ruht in sich.
Herzlichst Claus Stahl
09.07.2018
Hallo Eicherfreunde, ich
hab’s geschafft!
Der südlichste Punkt Europas und ein 16er Eicher war dort. Das
Navi sagt "
Bitte wenden, bitte wenden.... Es war ein hartes Stück Arbeit
für Mann und
Maschine. Habe jetzt 2600 km runter. Bin so glücklich und
zufrieden.
EICHERFREUNDE traut euch auf Treffen zu fahren. Am Traktor
liegt’s meistens
nicht.
Herzlichst Claus
Die
Eicherfreunde Forstern gratulieren
ganz herzlich zu dieser Leistung! Einige entbehrungsreiche Tage und so
manche
Überaschung konnten ihn nicht davon abhalten, seinem Ziel zu
folgen und
letzlich erfolgreich abnzukommen. Er hat eine tolle Leistung vollbracht
und
wieder mal die Leistungsfähigkeit eines Eichers
bewiesen.
08.07.2018
Liebe Eicherfreunde bei meinen
letzten beiden
Traktorreisen hab ich im Voraus nie ein Ziel genannt. Man macht den
Mund auf
und am Allgäuertor ist die Reise zu Ende. Diesmal war ich
selbstbewusst und
habe das Ziel genannt. Eine 36 er Nuß, Flex, Bohrmaschine und
30 kg Werkzeug
sind schon ein gutes Rüstzeug. Habe auch schon
mächtig geschraubt. Was jetzt an
Strecke kommt ist wie beim Metzger: Darfs a bißle mehr sei.
Noch einen schönen
Sonntag.
Grüße vom
Etna zu meiner Rechten.
07.07.2018
Lieb Eicherfreunde, sitze 4 km
von der Fähre auf
einem Wohnmobilplatz. Kann nach Sizilien schauen. Da ging auch grade
die Sonne
unter. Hab jetzt 2200 km zurück gelegt. Aber das Ziel ist ja
erst die Hälfte.
Am Mittwoch um 9 Uhr hole ich meine Molie (Frau) und meine Filia
(Tochter) vom
Airport in Catania ab. (Die Tatsache daß ich verheiratet bin,
ist für Italiener
wichtig. Sie wissen dann, daß ich normal bin. Die Situation
wenn ich um einen
Stellplatz für die Nacht suche, entspannt sich dann sofort).
Wir machen dann 10
Tage Urlaub. Mit Sonnenbrand und so. Ich kann dann die mitgebrachten
Simmerringe an den Achswellen verbauen. Ein guter 16er trielt normal
nicht.
Hatte doch erzählt, daß immer einer noch einen
draufsetzt wenn ich berichte,
daß ich von Stuttgart bis nach Sizilien fahre. Ein
Wohnmobilfritze neben mir
kennt einen der einen kennt der mit dem Pferdegespann erst nach Paris
und dann
nach Jerusalem fuhr ... und ich kenn den Juri Gagarin, der hat mit dem
Sputnik
die Erde umkreist und ich habs als Bub selber am Abendhimmel gesehn. So
jetzt
hoff ich, daß es mir auf der Fähre nicht schlecht
wird. Es gibt Leute die haben
Pferde kotzen sehn.
Herzlichst Trattoriste Claus
Es gibt 4 Grundfragen die
alles abdecken.
Hend se die bestohlen.
Derf ma mit dem Bulldog uffd Autobahn.
Wie lang war der Stau henda drana.
Isch der Schlepper verreckt.
Wenn mer mol Zeit hend, dann verzähled mer.
.....und i han oin im Fernseh gsäa, der isch uff Mallorca
gfahra. Und grad
oiner uff Moskau. Dann geht das normale Pallaver weiter. Meine
Erlebnisse sind
ein Schatz mit dem geh ich sorgsam um.
Liebe Grüße Claus
06.07.2018
Heute bin ich 180 km durch den
SILA Nationalpark
gefahren. Der km Schnitt lag bei 14 km/h. Die Wegle waren teilweise so
steil,
daß ich beim Halten beide Bremsen brauchte. Beim Anfahren
stieg der brave
Bulldog in die Höhe. Der Park ist ein großer
Nadelwald - ich fühlte mich wie im
Hochschwarzwald. Sehr gute Böden und viel Kartoffelanbau.
Der Naturpark liegt im Fuß des ital. Stiefels. Bin überrascht wie grün diese großen Wälder sind. Heut Nacht hat es das erste Mal geregnet. Melde mich dann von der Fähre wieder.
Herzliche
Grüße Claus
05.07.2018
Guten Morgen. Die
größte Frage der Eicherfreunde
ist doch die: Warum macht der so was. Kann es auch nicht so richtig
erklären:
Ich hatte einfach Bock drauf. Zum Eicher hab ich
größtes Vertrauen. Das
Eicherherz schlägt gleichmäßig bei
größter Hitze. Zu bedenken gilt: Sizilien,
das sind erst 50%. Die Auslandsrückholung ist für
mich keine Option. Solange
meine Schrauberfähigkeiten irgendwie ausreichen komm ich auf
eigener Achse
heim. Vor 2 Jahren hab ich in einer Claasvertretung in Neapel die Linke
Radmutter am Hänger festgeschweißt. Jetzt hab ich
mich wieder motiviert und
weiter geht’s....
04.07.2018
In Paestum es war mir zu heiß. 35 Grad um 9 h. Hab das Eisenpferd auf die Höhen gequält. Jetzt gehts von Bergdorf zu Bergdorf aber es weht ein lauer Wind. Die Gässle sind oft so schmal, dass das Gespann grad so durchpasst. Mein Ziel heute ist Camerota am Meer. Nachts weht der Wind vom Meer. Der Eicher wird ständig für einen Landini gehalten, die sind auch blau. Viel Spaß macht mir die Sprechübung E i c h e r. Hab gestern von einem Fan eine Kiste Pfirsiche geschenkt bekommen. Die hab ich am Morgen gegen ein Frühstück getauscht. Auf meinen 16er.
Claus
01.07.2018
Fahr grad durch Rom. Der
Eicher schnurrt bei 30
Grad. Verbraucht kein Öl. Im Apenin gab das rechte hintere
Kugellager den Geist
auf. Ist das nach 64 Jahren noch Garantie?
Wegen des Differenzials war die Reparatur alleine sehr schwierig. Hatte
Glück,
an der Straße war eine Fabrik, die gaben mir eins.
Führte die Reparatur vor
einem Friedhof durch, so konnte nichts schiefgehn... Die Frauen
bekreuzigten
sich im vorbeigehen. So schwarz war ich ich, vor lauter Schmotze. An
meiner
Triebachsbremse ist das Kreuzgelenk gebrochen. Die Toscana ist
toll…
Ein warmer Wind weht. Habe im Navi das Fahrradprogramm, so
fahr ich auch
Schottersträßle. Meine Stimmung ist bestens. Das
Fahren durch Rom ist eine
Herausforderung, am schlimmsten sind aber die Schlaglöcher.
Der Eicher kennt
die Strecke, war vor 2 Jahren ja schon mal fast am Petersplatz. Bis
bald
Trattoriste Claus
Wäre der Benedikt noch Papst wäre ich
natürlich zum Petersplatz gefahren. Er
hätte den Eicher am Klang erkannt. Rom hat so große
Schlaglöcher, dass der
Angelverein Flachwasserfische züchten könnte. Die
Autos fliegen drüber aber der
16er will die volle Dröhnung.
Herzliche Eichergrüße
24.06.2018